Immer wieder hört man, wie wichtig der Darm für die Gesundheit ist. In diesem Beitrag erfährst du deshalb:
- Welche Bedeutung hat unser Darm?
- Wie hängen Endometriose und dein Darm zusammen?
- Tipps, wie du herausfindest, was du nicht verträgst
- Was machst du dann mit deinen Erkenntnissen?
Ganz viel Freude beim Anhören oder lesen ♥️ Schreib mir gerne bei Instagram, wie es dir gefallen hat. Und wenn du Ideen oder Impulse hast: Immer her damit!
Deine Nina
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Welche Bedeutung hat unser Darm?
Der Darm ist unsere natürliche Barriere zwischen der Innen- und Außenwelt, also eine Art „Grenze“. Wie wir vielleicht auch im Leben, Probleme damit haben, uns „abzugrenzen“ bzw. „Grenzen zu setzen“, so spiegelt sich das in Darmproblemen wider. Die Grenze zwischen Innen und Außen wird durchlässiger – wie beim Leaky Gut Syndrom.
Ein Grund für Darmprobleme bei Endometriose aus psychischer Sicht kann sein, dass wir Schwierigkeiten damit haben,
- Nein zu sagen,
- für uns und unsere Bedürfnisse einzustehen,
- andere auch einmal zu enttäuschen,
- uns zu erlauben, uns selbst zu enttäuschen,
- nicht immer alles perfekt machen zu müssen,
- die perfekte Balance zwischen Karriere und Familie zu finden.
Letztendlich geht es bereits hier darum, Grenzen zu setzen. Für mich fühlte es sich aber nicht so an, wie ich hier eine Grenze hätte ziehen können. Deshalb gilt es, hier einmal nachzuspüren.
Impuls: Fühle einmal in dich hinein:
- Wie einfach oder schwer fällt es dir persönlich, Grenzen zu setzen?
- Wie oft sagst du Nein?
- Wie oft sagst du Ja, wenn du eigentlich Nein sagen möchtest.
Wenn wir diese Grenzen eben nicht setzen können, spiegelt uns das unser Körper in Form von Darmproblemen wider. Probleme mit dem Darm bekommen wir auch, wenn wir einen stressigen Alltag haben: Deadlines im Job, Probleme im Studium, Ängste, Stress von Innen und Außen.
Der Stress schlägt sich immer auf unsere Verdauung nieder, denn die wird in dem Moment langsamer. So verweilt Nahrung auch länger im Darm als sie eigentlich sollte. An sich ist das ein sinnvoller Mechanismus, wenn wir vor einem Tiger flüchten müssen. Denn hier brauchen wir die Energie nicht in der Verdauung, sondern in den Muskeln, damit wir wegrennen können. Doch für jede Anspannung brauchen wir auch Entspannung – in der heutigen Zeit hält die Anpassung jedoch an. Gerade in den stressigen Situationen ist unsere Ernährung nicht unbedingt optimal. Unser Körper zehrt nach Zucker. Zucker, Zusatzstoffe und Co. reizen unseren Darm jedoch noch mehr.
Wie hängen Endometriose und dein Darm zusammen?
Wenn wir die Pille oder andere Hormone zu uns nehmen – z.B. als Behandlung der Endometriose – belasten wir unsere Leber zusätzlich. Die Leber ist nach dem Darm der zweite Filter. Wenn unser Darm nicht mehr richtig funktioniert, haben wir die Leber als Filter. Das ist auch der Grund, warum Medikamente oftmals eher hochdosiert werden, damit sie unsere Filter „überlisten“ und doch durchgehen. Somit kommen Stoffe in unseren Körper, die eigentlich gefiltert werden sollen.
In deinem Darm sitzt 70% des Immunsystems. Bei Endometriose und anderen chronischen Krankheiten spielt das Immunsystem eine große Rolle. Endometriose z.B. sind kranke Zellen an einem falschen Ort. Das Immunsystem schafft es nicht, aus eigener Kraft, diese Zellen an der falschen Stelle abzubauen. Der Darm sollte deshalb der erste Anhaltspunkt sein, um dich ganzheitlich zu heilen. Viele Heilpraktiker*innen setzen deshalb bei der Behandlung von Endometriose am Darm an. Das kann im ersten Moment überraschen und verunsichern, weil unser eigentliches Bedürfnis ja die Heilung der Endometriose ist.
Folgende Symptome können dafürsprechen, dass du Darmprobleme hast:
- Unreine Haut, trockene Haut, Neurodermitis
- Hormonprobleme, z.B. Östrogendominanz
- Haarausfall,
- Gewichtszu- oder -abnahme,
- Heißhunger
- Mangelerscheinung
- Blähungen, Durchfall, Verstopfung
- Stimmungstiefs, Müdigkeit, Ängste
- Unverträglichkeiten, Allergien
- Häufige Erkältungen
- Zyklusbeschwerden, PMS
- Hohe Entzündungswerte,
- Bauchschmerzen, Unterbauchschmerzen, Bähbauch
Die wenigsten davon würden wir sofort mit unserem Darm in Verbindung bringen. Warum das so ist? Wir – ich auch sehr lange – betrachten vieles in unserem Körper getrennt voneinander: Wir identifizieren Pickel auf der Haut als Probleme mit der Haut. Dass es sich dabei aber um Stoffe aus meinem Körper (z.B. aus dem Darm), die da nicht hingehören oder nicht verarbeitet werden können, in Form von Talg handelt, sehen wir erst einmal nicht. Dass der Körper keine andere Wahl hat, als diese Stoffe über meine Haut auszuscheiden, war im ersten Moment auch für mich noch zu viel.
Wenn du einen Apfel isst, ist der Dünndarm der Ort, wo die Inhaltsstoffe des Apfels aufgenommen werden. Diese Stoffe braucht dein Körper um z.B. Hormone herzustellen und umzuwandeln, die wiederum dabei unterstützen, andere Giftstoffe, die bei der Zellproduktion entstehen (Oxidantien), abzubauen. Bei der Energieproduktion fallen auch immer Abfallstoffe an, die von unserem Körper wieder ausgeschieden werden müssen – dafür braucht unser Körper diese Nährstoffe. Wenn dem Körper diese Nährstoffe nicht hat, um die Abfallstoffe abzubauen, kann er diese auch einlagern, z.B. in Form von Wasser oder Fett. Erst, wenn diese wichtigen Nährstoffe wieder vorhanden sind, kann sich der Körper daran machen, die Abfallprodukte abzubauen.
Wie kommen diese guten Nährstoffe nun wieder in deinen Körper? Über den Darm! Wenn der Darm aber Probleme hat, ist es schwer, diese Nährstoffe zuzuführen bzw. so zuzuführen, dass nur gute Nährstoffe in deinen Körper gelangen.
Beim Leaky-Gut-Syndrom z.B. reagiert der Körper auf das Gluten-Eiweiß mit einer Entzündungsreaktion. Die Auswirkungen auf den Körper sind nicht sofort ersichtlich wie z.B. bei Laktoseintoleranz (wo man sofort Durchfall und Blähungen bekommt), sondern die Reaktion dauert: wenn du drei Tage nachdem du ein Brötchen gegessen hast, Kopfschmerzen bekommst, wirst du diese Reaktion nicht auf das vor drei Tagen gegessene Brötchen zurückführen. Das macht es so herausfordernd, diesem Problem auf die Spur zu kommen.
Wie du herausfindest, was du nicht verträgst
Ich habe dir drei unkomplizierte und schnelle Tipps vorbereitet, wie du am besten herausfindest, was du nicht verträgst:
Tipp 1: Dokumentiere deine Ernährung für mind. 1 Woche
Am besten kannst du herausfinden, worauf dein Körper mit einer Entzündung reagiert, indem du deine Ernährung dokumentierst. Hierzu verlinke ich dir gerne mein Ernährungstagebuch, über das du über die nächste Woche deine Ernährung dokumentieren kannst. Wenn wir unseren Ist-Zustand kennen, können wir auch erkennen, wie sich eine Ernährungsumstellung auf unsere Symptome auswirkt. Im besten Fall hast du keine Symptome mehr, wenn du bestimmte Lebensmittel einfach weglässt.
Alle 36 Stunden bis drei Tage werden die Zellen der Darmschleimhaut erneuert. Dein Darm ist somit in der Lage, sich zu reparieren. Die Unverträglichkeiten sind nicht nach drei Tagen weg, denn unser Darm kann sich Eiweiße bis zu drei Monate merken, auf die es mit einer Entzündung reagiert. Nach einer gewissen Zeit vergisst es dein Körper aber und dein Darm kann wieder abheilen. Besprich das am besten mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder deinem*r Heilpraktiker*in.
In deinem Körper ist selten etwas für immer: Gerade chronische Erkrankungen sind Krankheiten, die wieder gehen dürfen.
Das heißt nicht, dass es sofort weggeht: Denn was zehn Jahre gebraucht hat, um sich in deinem Körper zu entwickeln, das darf auch fünf, sechs Jahre brauchen, um wieder zu gehen. Auch wenn sich das erst einmal lang anhört, ist es das nicht.
Auf dem Weg, den wir gehen, werden wir merken, wie sich unser Körper immer besser anfühlt, wie Symptome weggehen – und irgendwann fühlst du dich gar nicht mehr krank.
Bei mir war das nach zwei Jahren, als ich gemerkt habe: Wow, was hat mein Körper eigentlich an Kapazitäten?! Wir dürfen uns hier auch einfach Zeit lassen.
Tipp 2: Lass deinen Stuhl & dein Blut untersuchen
Mein zweiter Tipp ist, deinen Stuhl testen zu lassen. Hier [LINK] kannst du herausfinden, ob du das Leaky-Gut-Syndrom oder Unverträglichkeiten hast. Beim Stuhltest wird z.B. auf Zonulin getestet, das auf das Leaky-Gut-Syndrom hinweist. Es kann sein, dass im Stuhl kein Zonulin nachgewiesen wird, dann ziehe auch noch einen Bluttest in Betracht.
Tipp 3: Körpertests
Eine weitere Methode sind kinesiologische Körpertests, die du sowohl daheim als auch beim Heilpraktiker machen kannst. Auf Instagram habe ich ein Reel hochgeladen, wo du dein Stresslevel, aber auch bestimmte Lebensmittel testen kannst. Denn auch Lebensmittel können Stress bei uns auslösen und das kannst du relativ schnell erkennen. Das klingt unglaublich, aber probiere es doch einfach mal aus.
Und was mache ich dann?
Wenn du Tipp 1, 2 und 3 umgesetzt hast, kommt wahrscheinlich der herausfordernde Teil: Denn jetzt geht es in die Umsetzung, die Veränderung deiner Ernährung. Wenn wir uns an die Umsetzung machen, aber wenig oder keine Unterstützung im Umfeld erfahren, dann ist das erst einmal schwer.
Reaktionen aus dem Umfeld können sein:
- Du bist doch schon so dünn, warum willst du denn deine Ernährung umstellen?
- Du bist doch verrückt, das bringt doch nichts.
- Genieße doch das Leben und kontrolliere nicht immer so deine Ernährung
In dem Moment kann es hart sein: Wir wissen, welchen Weg wir gehen müssen, aber es hält uns etwas davon ab. Denn wir müssen etwas verändern.
Wenn wir all das, was wir gewohnt sind und was uns Sicherheit gibt, plötzlich verändern müssen, macht uns das Angst.
Und dann kann es helfen, sich folgende Fragen zu stellen:
- Warum bist du zum Heilpraktiker gegangen?
- Was wolltest du verändern?
- Warum willst du etwas für dich verändern?
- Was versprichst du dir von der Veränderung?
- Warum willst du diese neuen Gewohnheiten in deinen Alltag integrieren?
- Warum willst du deine Ernährung verändern?
Eine Umstellung ist immer schwierig, auch wenn wir das Thema an sich Spaß macht. Das kannst du auf alle Lebensbereiche verstehen: Yoga kann Spaß machen, der Schlüssel liegt in der Umsetzung. Kochen kann dir Freude bereiten, doch du musst es machen. Das geht am besten Schritt für Schritt und nicht von heute auf morgen.
Mein Warum & was dein Warum nicht sein sollte
Ich nehme dich mal auf mein „Warum“ mit:
Ich hatte die große Angst, wenn ich jetzt nichts verändere, nicht die nächsten Schritte gehe, dann kann ich vielleicht nie im Leben Kinder bekommen. Diese Angst war so ein starkes Warum und war so viel größer als irgendein Kommentar aus meinem Umfeld.
Ich gehe jetzt diesen Weg für mich – und vielleicht habe ich Glück und es funktioniert.
Ich empfehle dir sehr, nicht (nur) folgendes Warum zu wählen: Ich möchte schmerzfrei sein. Das ist ein guter Ansatz, aber frage dich gleich weiter: Warum möchtest du schmerzfrei sein? Was bedeutet das für dich? Was kannst du dann in deinem Leben machen, was jetzt noch nicht möglich ist?
Und diese Fragen hätte ich mir damals auch noch stellen sollen: Warum habe ich denn damals so unbedingt ein Kind haben wollen?
Denn jemandem, der oder die einen Kinderwunsch hat, zu sagen „Überleg dir mal ganz genau, warum du ein Kind haben möchtest“ ist oft mit Tränen und viel Schmerz verbunden. Ich hatte damals zum Glück eine „Seelenschwester“, die zwar selbst einen ganz anderen Weg geht, die mir aber diese Frage stellen konnte.
Deshalb frage ich dich bei deiner Veränderungsbereitschaft fünfmal „warum“! Jede Antwort verpackst du wieder in eine Warum-Frage. Das gibt dir soviel mehr Klarheit darüber, welches Warum wirklich tief in deinen Herzen sitzt.
Weg von oberflächlichen Aussagen, was wir uns im Außen wünschen, hin zu dem wahren Grund tief in deinem Herzen.
Bei mir war relativ klar, dass der erste Grund hinter meinem Kinderwunsch war, dass ich gerade keine Lust mehr auf meinen Job habe.
Eine weitere Methode, wie du dich motivieren kannst, Dinge für dich umzusetzen, ist, dir eine positive und eine negative Antwort zu überlegen, z.B.
- Wenn ich ein Kind habe, dann… (positiv) & wenn ich kein Kind habe, dann… (negativ)
- Wenn ich schmerzfrei bin, dann … (positiv) & wenn ich nicht schmerzfrei bin, dann… (negativ)
Umsetzung unserer Veränderung im Alltag
Bei einer Veränderung in der Ernährung können wir unterschiedlich vorgehen – beides ist möglich:
- Nach und nach Veränderung je Mahlzeit
- Komplett-Umstellung der Ernährung auf einmal
Veränderung ist nicht immer einfach, v.a. wenn wir mit anderen Menschen zusammenleben. Du könntest dir einen Extra-Schrank machen. Das hat mir gerade am Anfang sehr geholfen. Finde Dinge für dich, die du alternativ essen kannst und lege sie dir in deinen Extra-Schrank.
Überlege dir die Dinge vorher – Planung ist alles. Probiere dich aus, aber überlege es dir vorher, damit z.B. bei Heißhunger eine Lösung da ist.
Überlege dir: Wie kann ich Veränderung in meine Routinen einbauen? Z.B. immer nach dem Zähneputzen mache ich fünf Minuten Yoga. Es muss nicht eine Stunde Yoga sein. Das Geheimnis liegt in der Regelmäßigkeit und in der Routine.
Wir haben für alles die Zeit, die wir uns dafür nehmen.
Mache dir bewusst, wie sich das Leben für deine Mitmenschen und dein Umfeld verändert, z.B.
- Wenn ich mehr Yoga mache, bin ich entspannter für mich und mein Umfeld.
- Wenn ich mich gesund ernähre, bin ich seltener krank und kann mehr mit meinen Freund*innen unternehmen.
- Wenn ich mit mehr Energie in den Tag starte, bin ich besser gelaunt und motivierter.
Zurück zu deinem Darm und dem Leaky-Gut: Ernährung ist nicht der heilige Gral, aber er ist ein wichtiger Schlüssel zur ganzheitlichen „Heilung“. Wir können unseren Körper allein durch die Ernährung so gut unterstützen. Ich glaube, du hast hier einen guten Rundum-Blick bekommen. Wenn du bei der Umstellung Unterstützung brauchst, dann überlege dir, ob du an der meinen Happy Darm Kurs teilnehmen möchtest, der ab 15.08. in die 3. (!) Runde geht.
Er hat schon so viel Gutes bei den Teilnehmerinnen bewirkt:
Happy Darm ist mein 5-Wochen-Programm, in dem ich dich unterstütze, deine Körperintelligenz (wieder) herzustellen und zu lernen, deinem eigenen Wunder „Körper“ wieder mehr zu vertrauen.
Du profitierst hierbei sowohl von dem Wissen, das ich mir seit vier Jahren aufgebaut habe, als auch von meinen Erfahrungen und Empfehlungen, an denen ich dich teilhaben lasse. Du lernst also in fünf Modulen in fünf Wochen, wofür ich vier Jahre gebraucht habe.
Die fünf Wochen bauen aufeinander auf und wir sehen uns gemeinsam Schritt-für-Schritt den Zusammenhang von Darm, Ernährung und Endometriose an. Darin enthalten sind Einkaufslisten, Anleitungen, Tipps und Rezepte, sodass du rundum versorgt bist und in dein Leben mit neuem Körperbewusstsein starten kannst.
Den Rahmen bildet eine geschlossene Gruppe aus maximal zwölf gleichgesinnten Frauen, in der wir uns offen und in vertrauensvoller Umgebung austauschen und unterstützen können. Happy Darm beginnt am Sonntag, den 15.08. um 19:30 Uhr. Der Gruppencall findet dann jede Woche Sonntag statt. Zugriff auf das ganze Material hast du durchgehend für ein Jahr.
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